RSS steht für "Rich Site Summary" und beschreibt einen Standard, mit dem Titel, Kurzfassungen und teilweise auch die Volltexte aller aktuellen Artikel von Nachrichtenseiten und Blogs abgerufen werden können, um sie in einer auf das Wesentliche reduzierten schnellen Lese-App als Überblick anzuzeigen oder sie auch auf anderen Websites als Newsfeed zu integrieren.
Eine umfassende Erklärung finden Sie in der Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/RSS_(Web-Feed).
Kurz, übersichtlich, kompakt, schnell, effizient, werbefrei, selbst zusammengestellt aus vertrauenswürdigen Quellen, nicht überwacht und getrackt, demokratisch, unbedenklich - so könnte es sein:
RSS ist mehr als ein technisches Spielzeug einiger Nerds: Es ist der Weg zu selbst bestimmter, demokratischer Information im Internet, und das schon seit den Anfangszeiten des World Wide Web.
Die großen Plattformen bestimmen, welche Nachrichten Sie überhaupt erreichen und mit welcher Sichtbarkeit bzw. Priorität Ihnen diese angezeigt werden. Angeblich weil die Computer durch laufende Überwachung wissen, welche Informationen für Sie wichtig sind, was Sie interessiert, was Sie lesen wollen.
Hierdurch kommt es zur sogenannten "Blasenbildung" - Sie hören und lesen nur noch, was dem entspricht, was Sie schon gelesen haben. Sie bewerten Artikel, teilen diese? Schon kriegen Sie mehr davon - lauter Artikel, die ihre bisherige Meinung bestärken, weil widersprüchliche Fakten ja nicht Ihren "Interessen" entsprechen.
Das funktioniert auch für Gruppen von Menschen mit ähnlicher Meinung - die Selektion von Informationen durch die Algorithmen führt dabei zur Segmentierung der Gesellschaft in immer stärker polarisierte Gruppen, die kaum noch von einander hören oder lesen - siehe oben. Man spricht dann von "Echokammern", die Gruppenmeinungen bilden, bestärken und immer weiter ins Extreme abgleiten lassen.
Wessen Interessen durch die Filterung von Informationen und Meinungen wirklich vertreten werden, überlassen wir Ihrer Einschätzung - unzweifelhaft ist jedoch, dass die Filterung sich Ihrer Kontrolle entzieht und Sie nicht aktiv und konkret entscheiden können, was Sie überhaupt erreicht. Wollen Sie sich das wirklich gefallen lassen, sich wirklich vorschreiben lassen, was Sie wissen dürfen und was nicht?
Wenn Sie mir bis hier her folgen mochten, sind Sie jetzt vermutlich in genau der richtigen Stimmung, etwas gegen die Misere zu tun und damit bei sich selbst anzufangen! Und das funktioniert folgendermaßen:
Einen RSS-Reader können Sie aus einer Vielzahl von Angeboten selbst auswählen, hier einige Links dazu.
Lassen Sie es mich plakativ und ganz im Stile des Clickbaiting formulieren:
Wenn Sie etwas für eine freie und selbst bestimmte Zukunft tun wollen, dann können Sie HEUTE wählen gehen - Ihre Wahl heißt dann aber nicht SPD, FDP, CDU, CSU, AFD etc. - sondern RSS! Und erzählen Sie bitte allen Menschen davon, die Sie kennen und verbreiten Sie diesen Link weiter!
Sie möchten noch weitere Stimmen zum Thema RSS hören, weil mein Artikel Ihnen zu krass erscheint? Super - so soll es sein, Sie haben den ersten Schritt zur selbst bestimmten Nachrichtenversorgung getan. Hier ein paar Tipps: