Datensicherheit: Das bleibt wirklich übrig nach dem Löschen

Wussten Sie, dass neue USB-Sticks manchmal bereits Fotos und Dokumente enthalten?

Der Grund: Viele Hersteller benutzen recycelte Speicherchips aus alten Smartphones, Tablets oder alten USB-Sticks, um Kosten zu sparen. An sich würde nichts gegen eine Recycling sprechen, wenn denn auch alle Daten vor dem Verkauf auf diesen Geräten sicher gelöscht werden. Allerdings geschieht dies oft nicht und andere Menschen können so die Daten leicht einsehen bzw. wiederherstellen

Löschen Sie Geräte oder Speichermedien vor der Entsorgung oder Weitergabe sicher!

Wenn Sie nicht wollen, dass dies vielleicht IHRE Fotos oder Dokumente sind, von einem alten USB-Stick, Speicherkarte oder Kamera, müssen Sie sicherstellen, dass keinerlei Daten auf ihren alten Speichermedien wieder hergestellt werden können. Dies ist nämlich möglich, wenn Sie die Daten nicht komplett löschen. Dies gilt für ALLE Speichermedien, die Sie verwenden – USB-Sticks, Kameras, Festplatten, Smartphones, SD-Karten etc.!

Das einfache „Formatieren“ oder „Löschen“ des Betriebssystems (ob PC, Laptop, Kamera etc. ist hier egal!) löscht nämlich nicht wirklich die Daten, sondern nur das „Inhaltsverzeichnis“ des Speichermediums. Die eigentlichen Daten bleiben erhalten und können mit entsprechenden Tools wie „Recuva“ zur Bilder-Rettung von kaputten Speicherkarten recht einfach wieder zugreifbar gemacht werden, indem das Inhaltsverzeichnis aus den Datenblöcken rekonstruiert wird.

Sicher löschen durch überschreiben

Entscheidend beim Löschen ist, dass die tatsächlichen Datenblöcke mindestens einmal komplett überschrieben werden – ob mit Nullen, Zufallszahlen oder Shakespeares gesammelten Werken, ist dabei eigentlich egal. Hauptsache, die einzelnen Speicherzellen werden neu beschrieben und die alten Werte gehen verloren.

Um dies durchzuführen, gibt es spezielle Tools wie „Eraser“, oft sind entsprechende Funktionen auch in anderen Sicherheitspaketen mit enthalten. Bei älteren Festplatten muss u.U. ein mehrfaches Überschreiben erfolgen; bei aktuellen Datenträgern reicht normalerweise bereits ein Durchgang. Wenn man ganz auf Nummer sicher gehen will, verwendet man ein Tool wie „Eraser“, welches sämtliche Datenblöcke auf Wunsch in mehreren Durchgängen mit Zufallszahlen überschreibt.

     Das „Gutmann-Verfahren“: Der Test 

Bereits vor längerer Zeit wurde eine Methode entwickelt, die Festplatten insgesamt 35 mal mit kryptischen Daten überschreibt. Diese Lösch-Methode wird auch das „Gutmann-Verfahren“ genannt und wurde aktuell von WindowsArea im Vergleich zum normalen „Formatieren“ getestet. 

Das Gutmann- Verfahren zielte dabei auf die damals übliche Festplattentechnik, die eine solch aufwändige Löschung erforderte. Heute ist dies normalerweise nicht mehr nötigt. Ob Sie nun das teilweise veraltete Gutmann-Verfahren verwenden oder mit sonstigen Zufallsdaten arbeiten – entscheidend ist das komplette und ggfs. mehrfache Überschreiben aller Speicherblöcke, das Gutmann-Verfahren nehmen wir hier einfach als Beispiel dafür.

Wer mehr über die Hintergründe erfahren will, kann sich in der Wikipedia im Artikel zur Gutmann-Methode tiefer informieren.

Bei dem Test wurden zwei USB-Sticks desselben Typs verwendet – beides Werbegeschenke mit jeweils 2GB Kapazität. Bevor der Test beginnen konnte, wurden bestimmte Bilddateien auf beiden Sticks gespeichert und danach wieder gelöscht: 

Stick A wurde mithilfe des Gutmann-Verfahrens mit einem speziellen Lösch-Tool gelöscht.  

Stick B formatierten die Tester mit Windows Bordmittel unter Standardeinstellungen. 

Damit beide Speichermedien am Ende das selbe Dateisystem haben, musste der sicher gelöschte Stick nach der Löschung ebenfalls formatiert werden.

Welche Daten konnten gelöscht werden?

Nachdem beide Sticks den Löschvorgang durchlaufen haben, wurden Sie mithilfe einer Software auf noch vorhandenen Dateien überprüft. 

Das Ergebnis war eindeutig: 

Stick A, dessen Dateien mit dem Gutmann-Verfahren via Software gelöscht wurde, konnten nicht gefunden werden.

Beim formatierten Stick B hingegen konnten binnen weniger Minuten alle Bilder mit keinerlei Einbußen hinsichtlich der Qualität wiederhergestellt werden. Lediglich die Dateinamen wurden in Zahlen und zufälligen Kombinationen mit dem Windows-Benutzernamen geändert.

Seien Sie schlau und löschen Sie Ihre Daten sicher vom USB-Stick, bevor Sie diesen weitergeben oder –verkaufen! 

Bevor Sie Ihre Sticks mit Fotos oder sonstigen Daten, die lieber keiner sehen sollte, an Dritte weitergeben, sollten Sie diese vorher sicher löschen. Schließlich können Sie sich nicht sicher sein, wem die USB-Sticks noch in die Hände fallen werden – am Ende hängen Ihre Urlaubsfotos sonst noch beim Discounter auf einem USB-Stick mit recycelten Chips a der Kasse.  

Gleiches gilt natürlich, wenn Sie einen nicht länger benötigten Datenträger verkaufen wollen!

Auf den gängigen Verkaufsplattformen werden mit gebrauchen Speichermedien oftmals sehr hohe Preise erzielt. Dies liegt daran, dass sich einige Personen eben diesen Zugriff auf private Daten erhoffen! 

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